SOLIDARITÄT MIT DEM AMERLINGHAUS!

SOLIDARITÄT MIT DEM AMERLINGHAUS!

Das Amerlinghaus wurde 1975 besetzt und war damit die erste Haus-Besetzung in Wien. Es wurde dann von der Gemeinde renoviert und 1978 dem neu gegründeten Trägerverein des Hauses übergeben. Die Auflage war damals, dass im Haus auch Platz für das Bezirksmuseum des siebten Bezirks ist, in dem das Haus liegt. Heute ist die Eigentümerin des Hauses die Gemeinde Wien, die SPÖ-nahe Gesiba die Vermieterin, aber der Trägerverein verwaltet es. Neben dem Bezirksmuseum und dem Trägerverein ist noch das Restaurant (seit 2004) Hauptmieterin – es ist aus dem ehemaligen Amerlinghaus Beisl entstanden, hat aber heute nichts damit zu tun.

Auch wenn das Amerlinghaus schon lange kein besetztes Haus mehr ist, ist es seit über drei Jahrzehnten ein wichtiger Raum für rund 50 Organisationen, Gruppen und Strukturen! Darunter politische Organisationen und Gruppen, soziale Initiativen, Selbsthilfegruppen, eine Kindergruppe, eine PensionistInnengruppe, MigrantInneninitiativen, eine Vereinigung für Frauenintegration, das generationenübergreifende „Aktive Zentrum“, den Verein exil/edition exil, Deutschkurse mit Kinderbetreuung, Erwerbsarbeitslosengruppen und -beratungen, das Theater der Unterdrückten, es gibt Veranstaltungen von Kulturschaffenden mit politischem Anspruch, und ein vielfältiges Programm an Workshops, Kursen und Veranstaltungen.

Fakt ist, dass das Amerlinghaus für 2010 eine Subvention in der seit Jahren gleich bleibenden Höhe von 250.000,- Euro bekommen hat. Allerdings beanspruchen die steigenden Kosten für die Miete an die Gesiba (Gemeinnützige Siedlungs- und BauAG), Gehälter und Energiekosten bereits die gesamte Summe. Weswegen im Herbst 2009 ein Antrag auf eine wertangepasste Förderung von 290.000,- plus 20.000,- für überfällige Renovierungsarbeiten gestellt – und nicht erhalten – wurde. Daher ist der Weiterbetrieb des Kulturzentrums für 2010 und darüber hinaus nicht mehr gewährleistet!

Für über 50 Gruppen, Initiativen und Projekte stellt das Kulturzentrum Spittelberg im Amerlinghaus eine wichtige Ressource für ihre Arbeit dar. Viele Kollektive und Einzelpersonen ohne Geld und ohne eigene Produktionsmittel sind auf die Struktur des Kulturzentrum Spittelberg angewiesen. Wir wollen, dass das Amerlinghaus auch nach über 30 Jahren als offenes, generationen-, sub/kulturen- und politics-übergreifendes und soziales Haus bestehen bleibt!

Es kann nicht sein, dass für die Weiterführung von Zentren wie dem Amerlinghaus als einer der wenigen offenen Strukturen in Wien kein Geld mehr da ist. Es kann nicht sein, dass in neoliberaler Art und Weise die letzten nicht-kommerziellen Räume eingespart werden. Es kann nicht sein, dass anstelle von inhaltlicher Auseinandersetzung kontrollierende Verwaltung tritt.

Deshalb solidarisieren wir uns mit dem Kultur- und Kommunikationszentrum Spittelberg im Amerlinghaus. Wir meinen, dass es im öffentlichen Interesse liegt, vielfältige, kritische Denk-, Handlungs-, Lebens- und soziale Räume zu erhalten, den davon gibt es viel zu wenige!

Für mehr und nicht weniger politische, soziale, kommunikative Zentren!
Für mehr emanzipatorische politische Kultur!

AMERLINGHAUS BLEIBT!

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3 Responses to SOLIDARITÄT MIT DEM AMERLINGHAUS!

  1. PrekärCafé says:

    SOLIDARITÄT MIT DEM AMERLINGHAUS!

  2. grace marta latigo says:

    seit 27 jahren für mich unverzichtbar!!! integration? amerlinghaus lebt sie!!!

  3. Pingback: stadtnachrichten dienstag 28 september « from town to town

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