Dafür brauchts Raum. Und den gibts, nur leider hinter verschlossenen Türen, geschützt durch Gesetze von denen die wenigsten was haben, bei denen noch weniger Menschen mitbeschließen konnten und verteidigt von jenen, die nur Befehle ausführen statt selber zu denken.
In der Nacht von 9. auf 10. Juli haben wir deshalb 10 leere Häuser in Wien kurzfristig besetzt und mit Transparenten versehen. Wir wollen mit dieser Aktion auf die über 80.000 leerstehenden Wohnungen in Wien aufmerksam machen. Eigentlich ein ganzer Bezirk, der auf Selbstverwaltung wartet und genug Platz für emanzipatorische Projekte. Wir sind für die Aufhebung von Eigentum an Grund, Boden und anderen Produktionsmitteln zu Gunsten einer kooperativen und selbstverwalteten Nutzung aller. Als sofort umsetzbaren Schritt fordern wir die Freigabe von lang leerstehendem Raum.
Die 10 besetzten Gebäude sind quer über Wien verteilt. Sie wurden ausgesucht, weil sie seit Jahren leer standen. Einige Gebäude gehörten der Stadt Wien und waren sozialen Zielen gewidmet bevor sie an Privatunternehmen verkauft wurden. Beispiele dafür sind das Haus "Zum Füchsel" in der Praterstraße 10 oder die Villa Hohe Warte, die ursprünglich als Waisenhaus gewidmet war.
Wir wollen einen Ort, wo wir an den Formen unseres Beisammenseins und dem Aufbrechen fremdbestimmter Strukturen arbeiten können – einen Ort, wo das, wofür wir kämpfen, erlebbar emacht werden kann. Unsere Sexismen, Rassismen, Homophobie, Antisemitismen usw. sind ein Teil von uns, wir können sie nicht einfach an der Türe ablegen. Eine sich als emanzipatorisch erstehende Praxis muss darum vor allem im Umgang miteinander ansetzen. Daher soll im HausProjekt auf die praktische und theoretische Auseinandersetzung über Normierung von Raum, sowie den damit verbundenen allzu oft rassistischen, männlichen und heteronormativen Verhaltenweisen besonders Wert gelegt werden. Zur Erreichung dieses Zieles gibt es bestimmte Grundsätze, auf denen das Projekt aufbaut.
Menschen/Gruppen die Projekte umsetzen möchten und dafür Raum und/oder Infrastruktur benötigen sind eingeladen sich am Hausprojekt zu beteiligen. Innerhalb des Hauses wird es auf der Bandbreite von Offener Raum bis Rückzugsraum verschiedene Ebenen der Umsetzung geben.
Fester Bestandteil soll ein Kollektivbereich mit Werkstätten, KostnixLaden, Cafe und Projekträumen sein. Der Kollektivbereich ist der Bereich, in dem auch Menschen die nicht im Haus wohnen konkrete Projekte umsetzen können. Dieser Bereich steht allen Menschen offen, die sich mit den Grundsätzen des Hauses identifizieren können.
Der Wohnbereich ist auch der Rückzugsraum für jene, die ihren Lebensmittelpunkt in das Haus verlegen wollen. Wahrscheinlich wird es je nach Bedürfnissen verschiedene Wohngruppen mit gemeinsamen Wohnzimmern, mehreren Küchen usw. geben. Wichtig ist uns, dass das Haus auch ein Ort wird an dem sich Kinder wohlfühlen können.
Nichts davon wird passieren wenn wir uns nicht organisieren! Wir empfehlen die Rechtsform nach §278a