Augustin-Artikel

Als die Luxussteuer für Billigwohnen sorgte

Vom Traum zum Raum: Auf die Straße am 5. März!comic gustl

«Auf die Straße!» Das ist altehrwürdiger sozialdemokratischer
Imperativ! Erinnert an Zeiten, in denen die SP noch Massen
mobilisierte, um einen Druck auszuüben gegenüber einer Politik, die
nicht Armut bekämpft, sondern die Armen. Heute ist vielen
Einflussreichen in der sozialdemokratischen Musterstadt lieber, dass
die Armen aus den Straßen verschwinden und diese Straßen nur noch
verwenden, um am «Tag der Fahne» adrett hinter den Sektionsfahnen zum
Rathaus zu marschieren, wo Bürgermeister und Bundeskanzler einmal mehr
darin scheitern werden, durch rhetorische Kunststückerl die alte
Wahldisziplin der GenossInnen wieder herzustellen.
Robert Sommer 25.02.2010

Die triumphale Wiedereinführung der Hausmeisterei wird nicht
ausreichen, die Abwanderung der einstmals «Roten» zu den Blauen zu
stoppen. Wie wär’s mit einer Wiedereinführung des sozialen Wohnbaus
inklusive Hausmeisterwahl? Vorbei. Heute ist es der SP nicht einmal
peinlich, wenn (ganz!) andere an die Traditionen der Sozialdemokratie
erinnern:

Der soziale Wohnbau hatte schon mal bessere Zeiten erlebt und
aktuelle Forderungen nach mietfreiem Wohnen auf Betriebskosten waren in
der Zwischenkriegszeit bereits Praxis der sozialdemokratischen
Regierung. So betrugen die Kosten für eine Gemeindewohnung in dieser
Zeit 5–8 % des Durchschnittseinkommens der ArbeiterInnen. Die Miete
setzte sich lediglich aus Betriebs- und Instandhaltungskosten zusammen.
Möglich wurde dies auch durch die Einführung von Luxussteuern.


Gruppierungen mit ungewohnten Chiffren wie platzangst.noblogs.org, hausprojekt.noblogs.org und www.wagenplatz.at haben das Staffelhölzchen übernommen und rufen für den 5. März zur Demo
für leistbares Wohnen auf Betriebskostenbasis und die Schaffung von
mehr kollektiven, selbstverwalteten Räumen zum Leben, Arbeiten und
Lernen auf: Vom Traum zum Raum!

Die Demo beginnt um 13 Uhr auf dem Praterstern.
Passend dazu eine aktuelle Agenturmeldung – über ein stetes Wachstum,
das höchst entbehrlich ist: 676 Delogierungen aus Wiener Gemeindebauten
2007, 992 Delogierungen 2008, 1014 Delogierungen 2009.

http://www.augustin.or.at/article1458.htm

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